Blockchain und das Gesundheitswesen

Bisher gibt es in Deutschland keine verlässliche schnelle und sichere Infrastruktur zum Austausch von Patientendaten. Bisher erfolgt die Dokumentation in Insellösungen, d.h. nur das Krankenhaus in dem der Patient operiert wurde verfügt über die Dokumentation von Medikamenten die verabreicht wurden, MRT oder CT befunden. Sobald man einen anderen Arzt aufsucht muss dieser ausreichend über alle Vorgänge informiert werden. Dies erfolgt in der Regel durch Gespräche, und den Austausch von relevanten Dokumenten, was sehr viel Zeit in Anspruch nehmen kann. Die Blockchain kann Abhilfe schaffen: Ein dezentrales Patientenregister, in dem alle Informationen über die Patienten gespeichert werden. Neben den Leistungserbringern wären Patienten und Krankenkassen Teil des Blockchain Netzwerks, und würden die Patientenprofile ergänzen. Der Patient, der Arzt sowie die Krankenkassen hätten Einsicht in die Gesundheitshistorie. Durch den Zugriff auf alle relevanten Daten könnten Ärzte eine schnellere und gezieltere Behandlung durchführen. Außerdem sind die Daten vor Manipulation geschützt, und der Patient hätte die Hoheit darüber wem er Einblick in seine Akten gewährt.

Tragbare Sensoren die in die Kleidung eingenäht sind oder sich im Smartphone befinden, und Daten wie Puls, zurückgeleckte Strecken ,und Bewegungsprofile erstellen. Denkbar sind Krankenkassen Systeme die Versicherungsprämien bieten wenn der Patient jeden Tag 30 Minuten Joggen geht. Die Blockchain würde sicherstellen das nur derjenige Zugriff auf die Daten bekommt für den sie vom Besitzer freigegeben worden sind.

Eine Blockchain für Patienten, Apotheken, Ärzte und Krankenhäuser, die alle miteinander vernetzt und Rezeptverordnungen speichert. Der Arzt verordnet dem Patient ein Verschreibungspflichtiges Medikament und überträgt das in die Blockchain. Der Patient entscheidet wo er das Medikament holen möchte, und gibt die Information für die Apotheke in der Blockchain frei. Die Apotheke händigt dem Patienten das Medikament nach erfolgreicher Authentifizierung aus, und rechnet dieses direkt über die Blockchain und Smart Contracts mit der zuständigen Krankenkasse ab. Insbesondere beim Onlinehandel mit Medikamenten kann solch ein Szenario die sichere Datenübermittlung gewährleisten, die Einsendung eines Rezepts überflüssig machen und enorm Zeit sparen. Auch wäre Rezeptbetrug z.b. durch mehrmaliges einlösen des Rezepts nicht mehr möglich. Die Folge, Rezepte wie wir sie kennen können in naher Zukunft der Vergangenheit angehören. Blockchain kann diesen Prozess automatisieren, beschleunigen und vereinfachen.

Mit der Blockchain Technologie wäre es möglich die Vitalfunktionen von Chronisch erkrankte Patienten mit Herzschrittmachern und Insulinpumpen zu überwachen. Der Patient selbst oder der Arzt könnten nach Authentifizierung die Parameter anpassen, und so eine bessere und schnellere Versorgung sicherstellen. Die größte Gefahr bei solchen Systemen geht von dritten aus, die im schlimmsten Fall Geräte manipulieren, und Patienten umbringen können. Die Blockchain besitzt das Potenzial dieses Risiko zu minimieren. Aktuell werden für solche Anwendungen Tan-Verfahren, sowie zweistufige Faktorauthentifizierung eingesetzt, welche auf zentrale Verwaltung von Zugangsinformationen setzt. Mit der Blockchain wäre es für Cyberkriminelle kaum mehr möglich Daten abzuändern und zu hacken im Vergleich zur zentralen Verwaltung.

Supply-Chain Management im Krankenhaus: Wo kommen die Medikamente her? Wann sind sie wieder verfügbar? Wie viele spritzen sind auf Lager? Durch. RFID Chips verknüpft mit der Blockchain können Wareneingänge und Lieferketten optimiert und Transparent nachverfolgt werden. Durch Smart Contracts können Lagerführung von Medikamenten und anderen Medizinischen Utensilien automatisiert werden, und die heutzutage übliche Listenführung ablösen und somit viel Geld und Zeit sparen.